Das diabolic doublefeature an diesem Samstag wartet mit drei Texten von Rebecca Mauch und Florian Arleth auf. Den Anfang macht die Dame mit einem selbstkritischen, aber durchaus süffisanten Text namens
das phlegma,
der fahrstuhlfahrer der apokalypse
der fahrstuhlfahrer der apokalypse
die unzufriedenheit frisst mich von innen auf
nagt am selbstbewusstsein, und am optimismus
sie kaut langsam (ist besser für die verdauung)
doch jeder schmatzer lässt mich zusammenzucken
ich sollte aufwachen, sollte rausgehen
sollte menschenleben retten
sollte die erdachse ölen
damit sich die welt wieder bewegen lässt
aber das superheldencape ist noch in der wäsche
und im restlichen öl hab ich gestern
das letzte bisschen antrieb frittiert
und an mein phlegma verfüttert.
Good stuff. Und ein Bild gibt es auch noch,
geschossen von Verlagsfotograf Viktor Schwab:
Anbei dann noch zwei Texte des Abgebildeten,
mal wieder aus dem Genre "Prosagedicht", doch diesmal
wenig selbstreflexiv, dafür sehr bissig, gesellschaftskritisch
und teilweise schon fast battleraphaft:
Auf den Hund gekommen
Wäre die Kunst ein Hund
dann wäre die Gesellschaft wohl sein Halter,
der sich Vertrauen
mit billigen Leckereien erschlich
und ihm dann
die Leine um den Hals legte.
Nur irgendwann
bleibt die Kunst auf der Strecke,
wie ein Köter auf einem Rastplatz.
Er war einst klein und niedlich,
doch wurde groß, lag auf dem Geldbeutel
und wühlte ständig im Müll seines Besitzers,
um die Menschen zu verstehen.
Nun quälen ihn
ungewaschene Lasterfahrer
seit Tagen ohne Rasur oder Ziel
zwischen Bottrop und Biel,
während der einstige Besitzer,
seiner Sorgepflicht entledigt
die Hundesteuer bei Starbucks
in überteuerten Cafe Latte investiert
und sich im Tierheim
neue Welpen anschaut.
Fastfoodleben
Dope lyricism straight ahead,
aber du nimmst die nächste Ausfahrt
wie ein hungriger Handelsreisender
bei Anblick eines goldenen M
am regenschweren Horizont.
Und während du dich freust,
dir einfach mal so
ein BigMäc-Menu leisten zu können,
und zwar ohne Spar-Coupons,
ein BigMäc-Menu leisten zu können,
und zwar ohne Spar-Coupons,
fällt dir ein,
dass du am nächsten Tag
um 8 auf der Matte stehen musst
und selbst der schale Cafe Latte
hilft nicht gegen deinen Frust,
denn du bist nur Knecht deiner Arbeit und der BMW ist geleast.
Shoutouts gehen raus
an Mannheims Dichter und Denker,
an Pipi Langstrumpf
und an die Assel.
Wie du weist habe ich mir das Grinsen nicht mehr von der Backe waschen können...
AntwortenLöschenSehr bissig, liebste Grüße Regina