Donnerstag, 20. Oktober 2011

Josef bringt ein wenig Lyrik vorbei.

Der lyrische Donnerstag ist zurück, wir haben ihn auch sehr vermisst. An diesem klammen Oktobermorgen mit einem neuen alten Bekannten unter dem Pseudonym Josef.

Klingt reichlich kafkaesk, ist es aber nur dem Anschein nach. Was hier den Weg vom Dunkel des Internets in das Licht unseres kleinen Blogs gefunden hat ist so durchdacht wie bodenständig.


Anbei finden sich drei Texte, hinter deren, manch einem vielleicht hochtrabend erscheinenden, lateinischen Titeln sich, verpackt in ein mal mehr, mal weniger fein gewobenes, aber auf jeden Fall immer außergewöhnliches, sprachliches Gewand, grundlegende Wahrheiten wie auch philosophische Betrachtungen zum Denken, zur Konsumgesellschaft und zum Wert der Leidenschaft in diesen Zeiten finden.




Here we go:



Cogitat
 
Gedanken denken, zuviel Denken,
frag nicht lang, ob Fluch ob Gabe,
Fluch ist nur, der Drang zur Frage,
Gabe ist, dass dus vermagst! 
 
 
 
Mercator
 
Der Mercator chiffriert vom Volk, 
wo euch schmeckt Brot, riecht er das Gold, 
euch hemmt Moral, ihn flügelt List, 
 
Volk begreife(!) was Geschichte zeigt, 
ein Vorurteil stimmt niemands Preis, 
drum wird der beste unter ihnen sein, 
 
wer eigentlich gar keiner ist! 
 
 
 
Fervor
 
Die Flachköpfe in Gesellschaft leben,
stets nach Zu- und Stimmung streben,
Bedeutung gleicht was Nutzen bringt,
weil sie sonst Nichtsnutze sind?!
Drum streben sie nach Anerkennung,
statt sich selbst anzuerkennen,
nur aus Stärke springt Charakter,
aus ihm letztends die Leidenschaft,
sie trotzt Feuer Wind und Wasser,
offenbart auf Erden Glück und Macht! 
 
 
 
Shoutouts gehen raus an 
Josef, den lyrischen Zimmermann, 
an alle Rappenden da draußen
und an die Assel. 

 

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