Blogkooperationen und Buchrezensionen. Oder: ein samstagmorgendlicher Blogpost voll Wohlwollen und Groll. Aber worum geht es hier überhaupt schon wieder?
Vor ein paar Wochen erreichte uns die Zuschrift einer jungen Dame aus Cottbus, die auf ihrem neu gegründeten Blog gerne Bücher von uns rezensieren würde.
Zu Beginn waren wir ein wenig skeptisch, da ein paar Monate zuvor schon eine Anfrage von einem Literaturblog zwecks Kooperation eingegangen war und wir diesem Herren mit besten Absichten Exklusivmaterial zur Verfügung stellten, nur um dann zu merken, dass er es kommentarlos auf seine Seite geladen hat, was mit Verleib nicht unserer Auffassung eines Blogs entspricht.
Dieses seltene Logenbild aus dem Prager Lucerna-Kino
musste ebenfalls hinhalten.
Wenn ein Blogger nur an der möglichst effizienten Mehrung seiner Folgerschaft und Seitenaufrufe interessiert ist, dann ist das zwar im Ansatz verständlich, in der Konsequenz aber nicht akzeptabel, gerade qualitativ. Bedauernswerterweise gibt ihm natürlich die Resonanz in Form all der unbekannten Schriftsteller dort draußen (und dazu zählen wir Florian Arleth ebenso) Recht, die den Blog als gute Möglichkeit sehen, sich und ihre Texte zu präsentieren, oder einfach nur Werbung für eine Lesung bzw. ein neues Buch zu machen.
All diese Menschen sind natürlich daran interessiert, an einem anderen virtuellen Ort ein anderes (und größtenteil neues) Publikum zu erschließen und für ihre Kunst zu begeistern. Werden sie aber teilweise mehrmals täglich kommentarlos in Posts abgefertigt, so herrscht irgendwann nur noch die Masse und der Blog verliert seine Daseinsberechtigung, gerade wenn der Blogger noch nicht einmal den Versuch macht, einen persönlichen Bezug zu den dort präsentierten Texten herzustellen und seiner Leserschaft zu vermitteln. Das ist dann auch irgendwie schade.
Doch zurück zu Caro aus Cottbus, deren Blog mit seinen Rubriken wie "H&M", "Beauty" und "Mode" uns nicht gerade prädestiniert zu sein schien, um Schwarz-Weiße-Gedichtbände darauf vorzustellen, die aber definitiv mit der richtigen Einstellung an diese Sache geht.
Soll heißen, dass sie ihren Themen einen persönlichen Bezug gibt, viel Zeit in Gestaltung und Inhalt investiert, für ihre erste Rezension (Paul Blau "Voodoo Firlefanz") sogar eigene Fotos des Buches geschossen hat und ganz nebenbei noch tolle Gedichte schreibt.
Von daher geht ein großes "Dankeschön" aus Karlsruhe nach Cottbus. Wir verfolgen den Werdegang deines Blogs so wohlwollend wie aufmerksam und schicken bei Bedarf gerne noch mehr Bücher auf die Reise.
Wow, vielen Dank! Es freut mich wirklich, dass ich eure Erwartungen damit erfüllen konnte und gebe mir Mühe für die nächsten Rezensionen,
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Cottbus, Caro
Sehe ich genauso, Qualität vor Quantität!
AntwortenLöschenHeute nur noch selten, daher sehr geschätzt! Weiter so!
Gibt es bei Brot und und Kunst auch eine Rubrik Politik oder was in Planung?
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