Dienstag, 19. Juli 2011

Florian Arleth - Drei Uhr Morgens in der Neckarstadt (Prosagedicht)

Noch nicht Mittwoch aber mal wieder ein kleinerer Text für unter die Woche. Ein Versuch der Vergänglichkeit zu trotzen, comfort zone auf Seitenlänge. Zumindest auf Papier. Achja, Walter X ist fertig. 






Drei Uhr Morgens in der Neckarstadt


Gedanken beim Betrachten
                  eines vermeintlich schlafenden Mädchens,
                  zusammengerollt auf der Couch in der Wohnküche,
                                 während sich heißer Kaffee in meinem Magen
                                                                mit unbestimmter Zuneigung
                                                                in etwa der gleichen Gegend mischt.
Male ich dich an,
                     wie es das ungeschriebene Partygesetz fordert,
                                           einen halben Schnurrbart vielleicht,
                                           denn wir hatten wenige Stunden vorher
                                                               noch über derartiges gescherzt,
oder halte ich still Wache,
                     starre vor mich hin, trinke den ungesüßten Kaffee aus
                     und küsse dich dann sachte auf die Stirn
                           (ohne dich zu wecken),
                           schreibe einen gefühlsneutralen Abschiedsgruß
                                                 vielleicht auf die Küchentapete,
                                                              denn du sagtest einmal,
                                                              dass du meine Unvernunft magst,
                           und trete dann am nächsten Tag
                                              wieder in dein Leben,
                                                         unschuldig fragend,
                                                                          ob du gut geschlafen hast.



Shoutouts gehen raus an ein tolles Mädchen das es sich verdient hat, 
an Josef, immer straight im Struggle, an Donnie Dala 
und an die Assel!

2 Kommentare:

  1. Sehr schön! Kein unverständliches Blabla, sondern ein schönes aussagekräftiges Gedicht mit Witz und Tiefgang! Toll!
    Liebe Grüße Aline :-)

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  2. Ich muss sagen, die Situation ist sehr schön beschrieben, man kann sich direkt einfühlen! Man wünsche sich das tolle Mädchen und das dazugehörige korrelat zusammen kennezulernen....Gruß die Assel

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